Heizen mit Gas wurde 2024 teurer, mit Öl günstiger

Im Jahr 2025 stehen viele Haushalte in Deutschland vor einer neuen Realität: Die Heizkosten entwickeln sich je nach Energieträger sehr unterschiedlich. Während das Heizen mit Gas im vergangenen Jahr deutlich teurer wurde, sind die Kosten für Heizöl gesunken – eine Entwicklung, die für viele möglicherweise überraschend ist. Welche Gründe hinter diesen gegensätzlichen Entwicklungen stehen und wie die Preisprognose für Heizöl im Jahr 2025 aussieht, erfahren Sie hier.

Gaspreise steigen weiter an

Laut einem Bericht des Vergleichsportals Verivox  stiegen die Kosten für das Heizen mit Gas im Jahr 2024 deutlich an: Während die durchschnittlichen Gaskosten für ein Einfamilienhaus im vergangenen Winter rund 1.858 Euro betrugen, waren es in der Heizperiode davor ca. 1.515 Euro. Dies entspricht einem Kostenanstieg von etwa 23 Prozent. Die Hauptgründe dafür sind unter anderem:

  • Höhere CO2-Preise: Der nationale CO2-Preis wurde zum Jahresbeginn 2024 von 30 auf 45 Euro pro Tonne angehoben. Anfang des Jahres 2025 erfolgte eine weitere Erhöhung auf 55 Euro pro Tonne.
  • Wegfall von Entlastungen: Im Rahmen des dritten Entlastungspakets hatte die Bundesregierung von Oktober 2022 bis Ende März 2024 die Mehrwertsteuer auf Erdgas und Fernwärme von 19 auf sieben Prozent gesenkt.
  • Marktentwicklung: Die Großhandelspreise für Gas sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen – unter anderem aufgrund geopolitischer Unsicherheiten und einer erhöhten Nachfrage in Asien.

 

Für viele Haushalte bedeutet das: Trotz milder Wintermonate zahlen sie mehr für ihre Heizkostenabrechnung. Besonders teuer wird es für Bewohner von unsanierten Gebäuden mit veralteten Gasheizungen.

 

Heizöl: Unerwartet günstig

Im Gegensatz dazu ist der Preis für Heizöl im Jahr 2024 deutlich gesunken. Während der Durchschnittspreis in der vorangegangenen Heizperiode noch bei 108 Euro lag, fiel er in der darauffolgenden Heizsaison auf ca. 95 Euro. Laut Energieexperten des Vergleichsportals Verivox konnte dieser Rückgang den höheren Wärmebedarf im letzten Winter nahezu vollständig kompensieren.

Die Gründe für diese Entwicklung sind unter anderem:

  • Rückgang der Rohölpreise: Die globale Nachfrage blieb hinter den Erwartungen zurück, während das Angebot stabil blieb.
  • Hohe Lagerbestände: In den USA haben die Destillatbestände – zu denen auch Heizöl gehört – im Jahr 2024 den höchsten Stand seit Ende 2021 erreicht, was preisdämpfend gewirkt hat.
     
  • Starker Euro-Wechselkurs: Der Euro legte gegenüber dem US-Dollar zu, was Importe im Jahr 2024 günstiger machte.

 

Diese Entwicklung des Heizölpreises im Jahr 2024, führt dazu, dass sich der Betrieb von Ölheizungen noch immer lohnt. Doch der vergleichsweise günstige Preis, mit dem sich sparen lässt, ist nicht das einzige Argument für die Nutzung einer Ölheizung.

Faktoren, die zu den derzeitigen Tiefstpreisen 2025 geführt haben, sowie eine Gesamteinschätzung der aktuellen Lage finden Sie in unserem Artikel Neues Jahrestief bei den Heizölpreisen: Gründe und Zukunftsaussichten.

Doch nicht nur der Brennstoff Heizöl birgt viele Vorteile beim Heizen, sondern auch die dazugehörige Ölheizung kann durch eine Bandbreite an Vorzügen überzeugen.

 

Vorteile von Ölheizungen

 

  • Unabhängigkeit vom Gasnetz: Besonders in ländlichen Regionen ohne Gasanschluss ist Heizöl oft die einzige praktikable Lösung.
  • Hohe Energiedichte: Heizöl liefert viel Wärme pro Liter, was eine effiziente Lagerung und Nutzung ermöglicht.
  • Lagerfähigkeit: Heizöl kann über längere Zeiträume gelagert werden, was Preisvorteile bei günstigen Einkaufsmomenten erlaubt.
  • Bewährte Technik: Viele bestehende Anlagen sind langlebig und zuverlässig, was Investitionskosten spart.
  • Flexibilität beim Anbieterwechsel: Anders als bei Fernwärme oder Gas sind Verbraucher nicht an einen festen Versorger gebunden.

Diese und weitere Vorteile machen Ölheizungen bzw. das Heizen mit Öl für viele Haushalte weiterhin zu einer äußerst sinnvollen Option.

 

 

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Politische und soziale Implikationen

 

Die gegensätzliche Preisentwicklung könnte für Diskussionen sorgen. Während die Bundesregierung weiterhin den Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme wie Wärmepumpen zur Förderung der Energiewende fordert, sehen sich viele Bürgerinnen und Bürger durch die steigenden Lebenshaltungskosten unter Druck gesetzt. Daher werden beispielsweise vermehrt Stimmen laut, die eine bessere soziale Abfederung der CO2-Bepreisung und verstärkte Investitionen in Gebäudesanierungen fordern, um die Bevölkerung finanziell zu entlasten.

Gleichzeitig zeigen die jüngsten politischen Entwicklungen sowie der Preisrückgang, dass Heizöl mit seinen vielfältigen Vorteilen durchaus noch eine Daseinsberechtigung hat. Um keine wichtigen Entwicklungen rund um Heizöl und den Preisverlauf zu verpassen, abonnieren Sie unseren regelmäßig erscheinenden Newsletter.

 

Stand: 20.05.2025