Heizölpreis-Prognose – Heizöl nachtanken oder abwarten?

Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür und für viele stellt sich die Frage: Heizöl kaufen oder noch abwarten? Doch wann genau ist der richtige Zeitpunkt, um Heizöl zu bestellen? Und wie findet man dies am besten heraus? Um diese Fragen zu beantworten, ist es zunächst wichtig zu verstehen, wie sich der Heizölpreis zusammensetzt, wie er festgelegt wird und wodurch er beeinflusst wird. Im Folgenden erfahren Sie alles, was Sie dazu wissen müssen, um im Winter 2024 optimal Heizöl bestellen zu können!

Ölpreistrend

Warum wird Öl an der Börse gehandelt?

 

Öl wird, wie viele andere Rohstoffe, an der Börse gehandelt, um Produzenten und Verbraucher weltweit miteinander zu verbinden. Dieses System ermöglicht es, Angebot und Nachfrage effizient zu koordinieren.

 

Zentrale Marktplätze und geografische Verteilung

 

Im Gegensatz zu anderen Rohstoffen wie Saatgut, die weniger im Fokus der Öffentlichkeit stehen, hat Rohöl von Anfang an eine zentrale Rolle an den Börsen gespielt. Dies liegt vor allem daran, dass Ölreserven geografisch ungleich verteilt sind. Ein zentraler, virtueller Marktplatz ist daher notwendig, um den Handel zu erleichtern.

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Endlichkeit und Wert von Öl

 

Öl ist ein endlicher Rohstoff, der nicht reproduziert werden kann. Diese Knappheit bestimmt seinen Wert und erfordert finanzielle Absicherungen sowie Experten, die den Handel mit großen Geldbeträgen managen.

 

Komplexität der Ölförderung und -verarbeitung

 

Die Prozesse der Ölförderung, -verarbeitung und -bereitstellung sind logistisch sehr anspruchsvoll. Klare Regeln und Rahmenbedingungen sind notwendig, um diese Abläufe zu steuern. Die Börse übernimmt dabei die Handelsseite und sorgt dafür, dass alle Teilnehmer wissen, was zu tun ist.

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Entscheidende Faktoren für die Heizölpreis-Prognose

Jeder Heizölkunde kennt die Schwankungen im Heizölgeschäft. Doch warum variieren die Heizölpreise so stark? Zwei Hauptfaktoren spielen eine entscheidende Rolle: die Entwicklung des Ölpreises und des Eurokurses.

 

Einfluss des Eurokurses

 

Seit seiner Einführung schwankt der Eurokurs gegenüber dem US-Dollar zwischen 0,90 und 1,60 US-Dollar. Da Öl in Dollar gehandelt wird, ist dieser Wechselkurs entscheidend. Aktuell liegt der Eurokurs bei etwa 1,07 US-Dollar (Stand: 11.11.2024). Diese Schwankungen, auch Volatilität genannt, können im Tagesverlauf erheblich sein. Je stärker und häufiger die Schwankungen, desto größer die Volatilität. Diese resultiert aus den wirtschaftlichen Bedingungen in der Eurozone und den USA, die im direkten Wettbewerb stehen. Wöchentliche Konjunkturdaten wie Auftragslage, Beschäftigungszahlen und

Stimmungsindikatoren in der Industrie beeinflussen den Kurs. Ein starker Euro oder Dollar kann den Heizölpreis innerhalb eines Jahres um schätzungsweise bis zu 20 Prozent schwanken lassen, selbst bei konstantem Ölpreis. Politische Faktoren spielen ebenfalls eine große Rolle.

Heizölpreise anschauen
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Geopolitische und wirtschaftliche Einflüsse

 

Geopolitik hat auf dem Ölmarkt oft mehr Gewicht als Binnenpolitik. Der Dollar profitiert von seiner Sonderstellung als Leitwährung, was Abhängigkeiten schafft und die Macht der USA erhöht. Der Dollar gilt als sichere Anlage, die auch in politisch schwierigen Zeiten stabil bleibt. Prognosen zur Eurokursentwicklung sind schwierig, da selbst Banken unterschiedliche Vorhersagen treffen. Heizölkäufer sollten daher immer eine mögliche Abwertung des Euro im Blick haben. Steigt der Eurokurs und bleibt der Ölpreis stabil, könnte dies ein guter Zeitpunkt für den Heizölkauf sein. Politische Entwicklungen wie CO2-Abgaben, OPEC+ Entscheidungen und Atomverhandlungen sollten ebenfalls beobachtet werden, da sie den Ölpreis beeinflussen können.

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Entwicklung des Ölpreises

 

Ein Jahresvergleich zeigt, dass die Schwankungen der Ölpreise weniger stark und geradliniger verlaufen als beim Eurokurs. Öl wird eher als „Zukunftsoption“ gehandelt. Der Großteil des Handelsvolumens entfällt auf Futures, also Kaufoptionen mit einem zukünftigen Erfüllungszeitpunkt. Diese Futures spiegeln die spekulative Natur der Börse wider und sollen die Versorgungssicherheit realer Ölverbraucher gewährleisten. Der Bedarf an regelmäßigen Öllieferungen übersteigt die reale Lagerkapazität bei Weitem. Der Prognosehorizont an der Börse ist daher weiter gefasst und orientiert sich an Wochen und Monaten statt an Tagen. Ein etablierter Trend oder eine Annahme zur Ölpreisentwicklung bleibt meist eine Weile bestehen. Diese Annahmen sind sowohl Sicherungsanker als auch Denkfalle bei der Ölpreisbildung. Der reale Ölpreis basiert hauptsächlich auf Prognosen zu zukünftigen Szenarien, wobei Angebot und Nachfrage die wichtigsten Faktoren sind.

 

Soll ich Heizöl nachtanken oder abwarten? - Der beste Zeitpunkt für günstiges Heizöl

 

Die Suche nach dem optimalen Heizölpreis kann spannend sein, doch Heizölkäufer sollten ihre Rolle nicht missverstehen. Sie benötigen ein gefragtes Produkt, besonders im Winter. Dieser Bedarf erzeugt Handlungsdruck, der größer wird, je leerer der Tank wird. Am Ende einer Tankladung könnten Sie gezwungen sein, einen bestimmten Preis zu akzeptieren, um nicht ohne Heizöl dazustehen. Logistische Faktoren bis zur Lieferung müssen ebenfalls berücksichtigt werden.

Es ist jedoch nicht notwendig, immer erst bei einem leeren Tank nachzubestellen. Im Gegenteil: Mit kleineren Lieferungen von etwa 1.500 Litern können Sie das Preisrisiko auf mehrere Bestellungen verteilen und so zweimal von günstigen Preisen profitieren. Diese gestückelten Lieferungen nehmen auch den Druck aus Ihrer Entscheidung.

Heizöl bestellen

Unser Rat: Beobachten Sie fünf Faktoren mit etwa zwei Monaten Vorlauf vor dem geplanten Kaufzeitpunkt, um einen guten Marktüberblick zu erhalten. Sinkende Preise, günstiges Heizöl und der richtige Zeitpunkt sind entscheidend für Ihren Heizölkauf.

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Auch wenn all diese Zusammenhänge anfangs schwer durchschaubar scheinen: Ein wenig Einsatz und ein offenes Ohr für aktuelle Themen des Weltgeschehens können Ihnen effektiv viel Geld sparen.

Achtung: Ab dem 01.Januar 2025 findet eine Erhöhung der CO2-Steuer in Deutschland statt – eine Bestellung noch in diesem Jahr kann sich also lohnen!