Heizöl-Monatsrückblick: Alles, was Sie über die Ölpreise wissen müssen
Lesen Sie, welche Faktoren die Ölpreise im Jahr 2025 beeinflusst haben und was Sie erwartet.
Die wichtigsten Entwicklungen für den Ölpreis im Februar 2025
- Trump führt Strafzölle ein – und setzt sie teilweise wieder aus
- Größeres Überangebot für 2025 erwartet
- OPEC+ will freiwillige Zusatzkürzungen ab April abbauen
- Russisch-amerikanische Annäherung treibt Sorgen über Ukraine
- Fed setzt aufgrund wirtschaftlicher Stagnation Zinssenkungen aus
Schon nach wenigen Tagen war klar: Die neue US-Regierung unter Trump wird keinen Stein auf dem anderen lassen. Für die Wirtschaft allgemein und den Ölmarkt im Besonderen waren es vor allem die Strafzölle gegen Mexiko, China und Kanada, die zum Monatsstart für Aufruhr sorgten. Auch wenn diese zunächst in Teilen wieder ausgesetzt wurden, nimmt Trumps Plan, die US-Wirtschaft nach außen abzuschotten, immer weiter Konturen an.
Auch der Kahlschlag in US-Regierungsorganisationen und die historische Umkehr im amerikanisch-russischen Verhältnis zeigten im Februar deutliche Auswirkungen an den Börsen. Unterfüttert von Prognosen, dass 2025 ein Jahr der Überversorgung wird, orientierten sich die Ölpreise zwangsläufig nach unten:
Die amerikanische Ölsorte WTI verlor im Vergleich zu Januar fast vier Prozent, die Nordsee-Ölsorte Brent gab um 2,5 Prozent nach. Der Heizölpreis sank im Monatsvergleich um knapp über ein Prozent.
Zölle als Druckmittel
Wie angekündigt, machte Trump Anfang Februar mit Strafzöllen gegen Mexiko, China und Kanada Ernst – zumindest kurzfristig. Sollten zunächst alle Waren aus diesen Ländern mit 25% belegt werden (10% auf kanadisches Öl), räumte er nach Verhandlungen mit Mexiko und Kanada diesen wichtigen Handelspartnern eine 30-tägige Schonfrist ein.
In dieser Zeit sollten die beiden Länder ihre Grenzen stärken, um dem Fentanyl-Schmuggel in die USA Einhalt zu gebieten – ein Thema, das Trump immer wieder in den Fokus rückt. Die Zölle auf chinesische Waren blieben allerdings bestehen und wurden aus Peking mit eigenen Importzöllen beantwortet. Zudem drohte Trump auch der EU, mit solchen Sanktionen belegt zu werden. Weiter verhängte er Einfuhrzölle auf sämtlichen Stahl in die USA, was etwa für die amerikanische Autoindustrie zu einem großen Problem werden dürfte.
Aus Beobachtersicht scheint offensichtlich, dass Trump Zölle als Druckmittel versteht, um andere Nationen auf die Linie der USA zu bringen. Auch wenn Trump im Wahlkampf immer wieder betont hatte, dass er die Preise für Verbraucher senken will, erreichen Handelsbeschränkungen genau das Gegenteil. Dessen dürfte sich die US-Regierung bewusst sein. Für Analysten ist zunehmend die Frage, inwiefern Zollandrohungen tatsächlich umgesetzt werden. Diese Unsicherheit spiegelte sich im Februar deutlich in den Börsennotierungen, die immer wieder nachgaben, um sich dann zumindest etwas zu erholen.
Zäsur in der US-Politik
Von Massenentlassungen in US-Regierungseinrichtungen über eingefrorene Gelder für Forschungs- und Entwicklungsprojekte bis hin zu Übernahmeplänen für den Gaza-Streifen verging im Februar kein Tag ohne beispiellose News aus dem Weißen Haus. Insbesondere die Annäherung zwischen Washington und Moskau versetzte die Welt in Aufruhr.
Russland und die USA verhandelten über einen Frieden im Ukrainekrieg – ohne die Beteiligung der Ukraine oder Europas. Das schürte große Ängste um die Zukunft des Landes und die Sicherheit auf dem europäischen Kontinent. Europa beeilte sich, innere Stärke zu präsentieren, aber es wurde deutlich, dass niemand mit dieser Abkehr von der bisherigen Weltordnung gerechnet hatte.
Zudem rechneten Marktbeobachter vor, dass eine Annäherung an Russland auch ein Ende der Exportsanktionen auf russische Energieprodukte bedeuten könnte. Und dies wiederum wäre für den ohnehin überversorgten Markt ein Problem. Wie dieses Problem aussehen könnte, zeigte sich direkt: Die Notierungen gaben kurzfristig deutlich nach.
Die großen Berichte von EIA, IEA und OPEC hielten sowieso fest, dass 2025 mit einer niedrigeren Nachfrage und deutlich mehr Öl zu rechnen sei. Auch wenn gerade die OPEC einmal mehr optimistischer rechnete, zog auch das Ölkartell Konsequenzen aus der aktuellen Versorgungslage:
Die freiwilligen Zusatzkürzungen sollen erst ab April schrittweise abgebaut werden. Für Trump ist das zu wenig und zu langsam. Er hatte bei seinem Amtsantritt einen „nationalen Energienotstand“ ausgerufen, der faktisch nicht existiert, aber als Grundlage für sein Vorhaben herhält, die eigene Ölproduktion anzukurbeln und die globalen Ölpreise zu senken.
Die OPEC spielt dabei eine entscheidende Rolle, lässt sich aber von Trumps Forderung nach sofortigen Preissenkungen nicht beirren. Selbst die US-Ölwirtschaft ist bisher kein Fan der Mehr-Öl-Strategie. Die Ölpreise sind aus Produzentensicht in einer prekären Lage, es wäre wirtschaftlich also ein Problem, wenn es noch mehr Angebot auf dem ohnehin satt versorgten Markt gäbe.
Unterdessen sollen die Sanktionen gegenüber Iran wieder verstärkt werden. Und zwar deutlich. Trump will Irans Ölexporte auf null bringen und Teheran wirtschaftlich, politisch und diplomatisch noch stärker isolieren. Dieses Vorgehen ist eine nahtlose Fortsetzung seiner ersten Amtszeit, die mittelfristigen Folgen lassen sich bisher nicht abschätzen.
Was Trumps Vorgehen für die US-Konjunktur wirklich bedeutet, lässt sich ebenfalls noch nicht in Zahlen sagen. Aktuelle Konjunkturdaten zeigen allerdings, dass es der US-Wirtschaft schlechter geht als erwartet. Die Inflation hatte jüngst überraschend zugelegt, der Arbeitsmarkt knirscht.
Es ist daher kaum verwunderlich, dass die US-Notenbank Fed die schrittweise Senkung des Leitzinses zunächst ausgesetzt hat. Auch wenn dies nicht überraschend kam, sorgte die Meldung zusammen mit allen anderen aktuellen News für einen der stärksten Preisrückgänge an den Börsen seit September 2024. Aktuell sieht es so aus, als könnte sich dieser Abwärtstrend fortsetzen.
Weitere News in Kürze
- China könnte laut Prognosen 2025 nur wenig mehr Öl importieren
- Aus Kurdistan soll wieder Öl in die Türkei geliefert werden
Was auf dem Ölmarkt im März 2025 wichtig bleibt
USA, USA, USA: Es ist kaum davon auszugehen, dass es im März ein anderes Thema als dieses geben wird. Seien es neue Taktiken aus dem Weißen Haus oder die Antwort von Betroffenen – die US-Politik wird die Ölpreise und das Handelsgeschehen massiv beeindrucken.
Die Unberechenbarkeit der aktuellen Situation ist deutlich zu spüren. Umso wichtiger sind eine tagesaktuelle Einordnung der Ereignisse und eine verlässliche Informationsquelle für den Heizölkauf. Diese Unterstützung bieten Ihnen unsere Heizöl-News sowie unsere Heizölpreisseite.