Heizöl-Monatsrückblick: Alles, was Sie über die Ölpreise wissen müssen

Lesen Sie, welche Faktoren die Ölpreise im Jahr 2025 beeinflusst haben und was Sie erwartet.

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Heizöl-Rückblick Januar 2025: Trump-Unsicherheit bestimmt Ölpreise

Rund um die Amtseinführung von Donald Trump als 47. Präsident der USA suchten die Ölpreise im Januar nach Orientierung. Insbesondere mögliche Zölle schürten wirtschaftliche Sorgen. Die Kurse zeigten jedoch nicht nur nach unten.

 

Im Überblick: So entwickelte sich der Heizölpreis 2024

 

  • Januar: Rebellen-Angriffe im Nahen Osten lassen Ölpreise steigen
  • Februar: Lage im Nahen Osten bleibt bestimmend
  • März: Zwischenzeitliche Mehrmonatshochs der Ölpreise wegen Angebotssorgen
  • April: Nach Preisspitzen durch Nahostkonflikt bleiben Nachfrage und Angebot im Fokus
  • Mai: Stabile Ölpreise trotz enttäuschter Hoffnung auf Frieden und sinkende Zinsen
  • Juni: Uneindeutige Marktsignale – doch Ölpreise steigen
  • Juli: Wirtschaftlich trübe Aussichten drücken Ölpreise
  • August: Nachfrage bleibt hinter Erwartungen zurück und drückt Ölpreise
  • September: Nachfrage bleibt bestimmend – Ölpreise sinken
  • Oktober: Bessere Signale aus China und Nahost lassen Ölpreise stiegen
  • November: Weltereignisse treiben Ölpreise vor sich her
  • Dezember: Ölpreise steigen zum Jahresende

Die wichtigsten Entwicklungen für den Ölpreis im Januar 2025

  • Trumps Zolldrohungen schüren Wirtschaftsängste
  • Fortschritte zwischen Israel und Hamas
  • Chinas Wirtschaft weiterhin schwach
  • Strengstes Sanktionspaket gegen Russland seit 2022 verabschiedet

 

Zölle, Klima, fossile Energien: Schon vor seinem Antritt als 47. Präsident der USA machte Donald Trump deutlich, dass seine zweite Amtszeit einschneidende Folgen für die Welt haben werden.

Um diese Folgen drehte sich im Januar 2025 am Ölmarkt praktisch alles. Inzwischen wissen wir, dass Trump seine Drohung, die Einfuhr ausländischer Waren mit Zöllen zu belegen, für Kanada, China und Mexiko wahr gemacht hat. Im Januar herrschte dazu eine große Unsicherheit, die sich immer wieder in den Kursen niederschlug.

Dieses Thema war so bestimmend, dass selbst die schwächelnde chinesische Wirtschaft an Einfluss verlor, während Fortschritte in Gaza höchstens registriert wurden. Unterm Strich ist der Heizölpreis im Monatsvergleich weitestgehend stabil geblieben. Gleiches gilt für die US-Ölsorte WTI. Lediglich die Nordsee-Ölsorte Brent legte um über ein Prozent zu.

 

Die Zollfrage bewegt die Welt

Jeder Ökonom weiß, dass Einfuhrzölle in einer globalisierten Wirtschaft negative Folgen für sämtliche Marktteilnehmer haben – auch für das Land, das diese Zölle verhängt. Dies hält Donald Trump jedoch nicht davon ab, seine „America first“-Strategie über dieses Instrument durchzusetzen.

Erste Handelsbeschränkungen sind zum Stichtag 1. Februar in Kraft getreten, wovon zunächst China, Mexiko und Kanada betroffen sind. Zuvor erging sich der Markt praktisch den ganzen Januar über in Spekulationen, ob und in welcher Form Zölle kommen werden. Die Ölimporte aus Kanada – immerhin 4 Millionen Barrel täglich – sowie aus Mexiko (500.000 Barrel) waren für den Ölpreis besonders wichtig.

Auch wenn zumindest auf kanadische Energieträger nur zehn Prozent statt der sonstigen 25 Prozent Zölle entfallen, steht schon jetzt fest, dass dieser Schritt keine Gewinner hervorbringen wird. Noch im Januar hatte Trump auf dem Wirtschaftsgipfel in Davos die OPEC+ Gruppe aufgefordert, die Ölpreise zu senken.

Das allerdings würde Trumps Vorhaben untergraben, die US-Ölförderung zu stärken. Schließlich beeinträchtigen niedrigere Ölpreise die Rentabilität (neu erschlossener) Ölquellen. Dieses Vorhaben wird vom Markt sowieso skeptisch betrachtet.

Der „nationale Energienotstand“, den Trump in einer seiner ersten Executive Orders (EO) ausrief, existiert nicht. Werden die amerikanischen Ölhähne aufgedreht, entsteht eine preisliche Abwärtsspirale, die schon bei der Verkündigung der EO für Kursabschwünge am Ölmarkt sorgte.

Die Frage ist nun, wie die betroffenen Länder ihrerseits auf die US-Zölle reagieren und welche weiteren Nationen von Trump ins Handelsvisier genommen werden. Europa steht dabei ganz oben auf der Liste, aber auch jedes andere Land kann davon betroffen sein. Im Januar hatte Trump bereits mit Zöllen gegen Kolumbien gedroht, falls es nicht bereit sei, abgeschobene US-Bewohner aufzunehmen.

Kolumbien hatte schnell eingelenkt und damit auch offenbart, worum es bei den Zöllen geht: Trump benutzt sie als wirtschaftliches Druckmittel, um seine übergeordnete Agenda durchzusetzen. Genau dies macht die Zollfrage so unvorhersehbar und zu einem alles bestimmenden Unsicherheitsfaktor, der nicht nur die Ölpreise in der kommenden Zeit vor sich hertreiben wird.

 

Weitere Großlagen (fast) unter dem Radar

Aufgrund des allen dominierenden Trump-Themas flogen andere wichtige Komplexe im Januar fast unter dem Radar. Hatte die schwache chinesische Wirtschaft in den Monaten zuvor noch täglich enorme Einflüsse auf die Kurse entwickelt, brachte ein neuerliches Konjunkturpaket aus Peking die Ölpreise kaum in Bewegung.

Das liegt jedoch auch unter anderem daran, dass sich das chinesische Wirtschaftswachstum inzwischen von der Ölnachfrage abgekoppelt hat – staatlich gelenkte Importspitzen haben kaum etwas mit der tatsächlichen Lage zu tun.

Kurz vor seinem Ausscheiden als Präsident hatte Joe Biden noch neue Sanktionen gegen Russland etabliert, die als strengste Maßnahmen seit Beginn des Ukraine-Kriegs gelten. Sie betreffen vor allem die weiterhin florierende russische Energiewirtschaft, die unter anderem über ihre inzwischen berüchtigte Schattenflotte Öl und Gas an den Sanktionen vorbei exportiert.

Die Marktreaktionen auf das Sanktionspaket zeigten, wie wichtig der russische Anteil am globalen Angebot immer noch ist. Die Ölpreise schnellten kurzfristig in die Höhe und erreichten Halbjahreshochs.

Unterdessen wurde die unerwartet deutliche Entspannung im Krieg zwischen Israel und Hamas weltweit begrüßt, blieb aber wie zuvor ohne großen Einfluss auf den Ölpreis.

Wichtiger war, dass die ebenfalls in der politischen Großlage verstrickten jemenitischen Huthi-Rebellen ankündigten, vorerst keine weiteren Schiffe mehr anzugreifen. Dies macht den Seeweg durch die entscheidende Straße von Hormus wieder sicherer und globale Lieferketten damit wieder stabiler und günstiger.

 

 

Weitere News in Kürze

  • Produktionsausfälle an irakischem Ölfeld nach Brand
  • Fed setzt Zinssenkungen aus
  • Kälteeinbruch im Süden der USA steigert Nachfrage

 

 

Was auf dem Ölmarkt im Februar 2025 wichtig bleibt

Selbstverständlich wird es auch im Februar kaum ein anderes Thema als Trumps weiteres Vorgehen geben. Hier ist nur sicher, dass nichts sicher ist. Auch wird sich zeigen, welche (ersten) Auswirkungen die Zölle auf die globale Wirtschaft haben.

Die Folgen sind genauso wenig vorhersehbar wie weitere Ereignisse, die den Ölpreis im Februar dominieren könnten. Deshalb informieren wir Sie täglich zur Lage – sowohl über unsere Heizölnews als auch über unsere Heizölpreisseite.