Gebäudeenergiegesetz

Wie die LKW Mauterhöhung 2023/2024 die Heizölpreise beeinflusst

07.11.2023 - Informieren Sie sich über die Mauterhöhung ab 1. Dezember 2023 und die damit verbundenen Auswirkungen sowie, wie Sie trotzdem sparen können.

Die LKW Maut ist eine Gebühr, die für die Nutzung der deutschen Autobahnen und Bundesstraßen von Fahrzeugen mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 7,5 Tonnen erhoben wird. Die Höhe der Maut richtet sich nach verschiedenen Faktoren wie der Anzahl der Achsen, der Emissionsklasse und dem Gewicht des Fahrzeugs. Ab Dezember 2023 wird die Maut zudem um einen CO2-Aufschlag erhöht, der je nach Emissionsklasse des Fahrzeugs variiert.

Die LKW Mauterhöhung hat direkte und indirekte Auswirkungen auf die Heizölpreise. Zum einen steigen die Transportkosten für alle Heizöllieferanten. Zum anderen kann die Mauterhöhung auch die Nachfrage nach Heizöl beeinflussen, da sie ein Anreiz für eine energetische Sanierung oder einen Wechsel zu alternativen Heizsystemen sein kann.

 

Wie hoch ist die LKW Mauterhöhung?

Die LKW Mauterhöhung wurde von der Bundesregierung im Juni 2023 beschlossen und soll in zwei Schritten erfolgen. Zum 1. Januar 2023 wurden die Mauttarife auf Basis eines neuen Wegekostengutachtens angepasst, das die Kosten für den Bau, den Erhalt und den Betrieb der Fernstraßen berücksichtigt. Die Mauterhöhung fiel je nach Fahrzeugtyp unterschiedlich aus, lag aber im Durchschnitt bei etwa 20 Prozent.

Zum 1. Dezember 2023 wird zusätzlich ein CO2-Aufschlag von 200 Euro pro Tonne CO2-Emissionen eingeführt, der für alle Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor gilt. Der Aufschlag variiert je nach Emissionsklasse des Fahrzeugs und wird in fünf Stufen unterteilt. Die Emissionsklassen werden von TollCollect, dem Betreiber des deutschen Mautsystems, festgelegt und können von den Fahrzeugbetreibern online überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden.

 

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Was passiert mit bestehenden Heizungen, die reparabel sind? 

Wichtig zu beachten ist, dass es sich hierbei nur um neu eingebaute Heizungen handelt. Solange Heizungen reparabel sind, dürfen sie dem GEG nach weiterbetrieben werden. Erst wenn die Heizung irreparabel ist und nur noch getauscht werden kann, finden die oben genannten Regelungen und Anforderungen Anwendung.

Auch in der aktuellen Änderung des GEG bleibt die gesetzliche maximale Betriebszeit von 30 Jahren bestehen.

Was passiert mit bestehenden Heizungen, die reparabel sind? 

Das GEG strebt die gleichwertige Behandlung aller Erfüllungsoptionen an. Heizungen, welche ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben werden, erfüllen ausnahmslos die Anforderungen von mindestens 65 Prozent des GEGs.

Ist der Betrieb von Holzheizungen wie z.B. durch die Verwendung von Pellets laut Gesetzestext möglich?

Ein Betrieb von Holzheizungen wie z.B. durch die Verwendung von Pellets ist laut Gesetzestext ebenfalls möglich.

 

Wie berücksichtigt das GEG das Vermieter-Mieter-Verhältnis?

Im Gesetzestext der Bundesregierung ist des Weiteren eine genaue Berücksichtigung des Vermieter-Mieter-Verhältnisses fest verankert. Diese Verankerung geschah erst auf Forderung des Bundesrates. Vermieter können die Miete um eine jährliche Modernisierungsumlage in Höhe von 10 Prozent der Kosten erhöhen, die sie aufgewandt haben, um den Anforderungen des GEG nach mehr Klimaschutz genüge zu tun. Allerdings muss der Vermieter erhaltene Fördermittel von den Kosten der Modernisierungsmaßnahmen abziehen. Wenn keine Fördermittel in Anspruch genommen wurden, darf die Umlage nur 8 Prozent betragen.

Was sind die Ausnahmeregeln in der Härtefallklausel des GEG? 

Die Ausnahmeregeln wurden in einer Härtefallklausel verankert, welche vorsieht, dass es Einzelfallprüfungen im Rahmen von behördlichen Verfahren geben wird.

Wenn Sie über eine neue Heizung nachdenken, sieht das GEG eine verpflichtende Beratung durch Energieberater vor. Diese Beratung ist eine verpflichtende Anforderung, um auf die wirtschaftlichen Risiken, durch höhere CO2-Abgaben aufmerksam zu machen.

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) wurde vom Bundesrat beschlossen. Der Bundesrat hat am Freitag, den 29. September 2023, das Heizungsgesetz gebilligt.


Stand: 09.10.2023

Wie wirkt sich die LKW Mauterhöhung auf die Heizölpreise aus?

Die LKW Mauterhöhung wirkt sich auf die Heizölpreise aus, da sie einen Teil der Kosten für den Transport des Heizöls vom Raffineriestandort zum Endkunden ausmacht. Die Transportkosten machen etwa fünf bis zehn Prozent des Heizölpreises aus. Eine Erhöhung der Transportkosten führt daher tendenziell zu einer Erhöhung des Heizölpreises.

Allerdings ist die LKW Maut nicht der einzige Faktor, der den Heizölpreis beeinflusst. Andere Faktoren wie die Entwicklung des Rohölpreises auf dem Weltmarkt, die Nachfrage- und Angebotssituation, die Wechselkurse, die Steuern und Abgaben sowie die Wettbewerbssituation unter den Heizöllieferanten spielen ebenfalls eine Rolle. Daher kann die LKW Mauterhöhung nicht eins zu eins auf den Heizölpreis übertragen werden, sondern muss im Gesamtkontext betrachtet werden.

Die Heizöllieferanten haben zudem verschiedene Möglichkeiten, um die gestiegenen Transportkosten zu kompensieren oder zu reduzieren. Zum Beispiel können sie durch eine optimierte Tourenplanung, eine höhere Auslastung der Fahrzeuge oder eine Umstellung auf emissionsärmere Fahrzeuge die Mautkosten senken. Außerdem können sie durch Rabatte, Mengenstaffeln oder regionale Angebote die Kundenbindung erhöhen und den Wettbewerbsdruck mindern.

Die direkten Auswirkungen lassen sich anhand eines Rechenbeispiels verdeutlichen: Angenommen, ein Heizöllieferant fährt mit einem vierachsigen LKW mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 26 Tonnen und einer Emissionsklasse Euro 6 eine Strecke von 100 Kilometern, um 10.000 Liter Heizöl zu liefern. Die LKW Maut für diese Fahrt beträgt:

 

  • Vor dem 1. Januar 2023: 19 Cent pro Kilometer, also insgesamt 19 Euro
  • Nach dem 1. Januar 2023: 22,9 Cent pro Kilometer, also insgesamt 22,90 Euro
  • Nach dem 1. Dezember 2023: 22,9 Cent pro Kilometer plus CO2-Maut von 13,4 Cent pro Kilometer (bei einem CO2-Ausstoß von 0,9 kg pro Liter Diesel), also insgesamt 36,30 Euro

 

Das bedeutet, dass die LKW Maut für diese Fahrt innerhalb eines Jahres um 13,40 Euro oder 63,1 Prozent steigt. Bezogen auf die gelieferte Heizölmenge entspricht das einer Erhöhung von 1,34 Cent pro Liter. Wenn man davon ausgeht, dass die Heizöllieferanten diese Kosten vollständig an ihre Kunden weitergeben, würde das bedeuten, dass der Heizölpreis um diesen Betrag steigt.

Was können Sie als Heizölkunde tun?

Als Heizölkunde können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen, um sich vor steigenden Heizölpreisen zu schützen oder zumindest die Kosten zu senken. Hier sind einige Tipps:

  • Bestellen Sie Ihr Heizöl möglichst frühzeitig und vermeiden Sie Engpässe oder Notbestellungen. Dadurch können Sie von günstigeren Preisen profitieren und Lieferzeiten verkürzen.
  • Bestellen Sie Ihr Heizöl möglichst gemeinsam mit Ihren Nachbarn oder anderen Verbrauchern in Ihrer Nähe. Dadurch können Sie Mengenrabatte erhalten und Transportkosten sparen.
  • Achten Sie auf die Qualität Ihres Heizöls und lassen Sie es regelmäßig überprüfen. Dadurch können Sie Störungen oder Schäden an Ihrer Heizungsanlage vermeiden und den Wirkungsgrad erhöhen.
  • Investieren Sie in eine moderne und effiziente Heizungsanlage oder ergänzen Sie Ihre bestehende Anlage mit erneuerbaren Energien wie Solarthermie oder Wärmepumpen. Dadurch können Sie Ihren Heizölverbrauch reduzieren und gleichzeitig die Umwelt schonen.

Fazit

Die LKW Mauterhöhung 2023/2024 wird zu höheren Transportkosten führen, auch für die Heizölbranche, die sich wiederum auf die Heizölpreise auswirken können. Die genauen Auswirkungen sind jedoch schwer vorherzusagen und hängen von vielen Faktoren ab. Als Heizölkunde können Sie jedoch verschiedene Maßnahmen ergreifen, um sich vor Preiserhöhungen zu schützen oder zumindest die Kosten zu senken.