Erste Hilfe bei Leckagen
Wer einen Heizöltank betreibt, sollte im Ernstfall sofort handeln:
- Zufuhr stoppen: Falls möglich, unterbrechen Sie die Ölzufuhr.
- Auffangen: Stellen Sie geeignete Behälter unter die Tropfstelle.
- Lüften: Heizöldämpfe sind gesundheitsschädlich – Fenster öffnen!
- Keine Eigenreparatur: Flickversuche sind verboten und gefährlich.
Tipp: Dokumentieren Sie den Schaden mit Fotos – für Versicherung und Behörden.
Rechtliche Pflichten
Die AwSV (Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen) regelt bundesweit den Umgang mit Heizöltanks. Die wichtigsten Punkte:
- Meldepflicht: Leckagen müssen unverzüglich der zuständigen Wasserbehörde gemeldet werden.
- Fachbetriebspflicht: Reparaturen und Stilllegungen dürfen nur von zertifizierten Fachbetrieben durchgeführt werden.
- Prüfpflicht: Je nach Bundesland gelten unterschiedliche Intervalle für die verpflichtende Überprüfung von Heizöltanks, z. B. alle 5 Jahre für oberirdische Tanks mit einem Fassungsvermögen ab 10.000 Litern und alle unterirdischen Tanks.
Öltankversicherung – keine Pflicht, aber sinnvoll
In Deutschland gilt für Heizöltanks die sogenannte Gefährdungshaftung (geregelt im Wasserhaushaltsgesetz). Das bedeutet:
Wer einen Heizöltank betreibt, haftet für Schäden, die durch auslaufendes Öl entstehen – unabhängig davon, ob ein Verschulden vorliegt oder nicht.
Diese Haftung ist gesetzlich festgelegt, weil von Heizöltanks eine besondere Umweltgefahr ausgeht. Schon wenige Tropfen Heizöl können mehrere tausend Liter Grundwasser verseuchen und die Reinigung nach einem Heizölunfall ist extrem aufwendig.
Da Besitzer eines Heizöltanks also gesetzlich für alle Schäden, die durch Ihren Heizöltank entstanden sind, verantwortlich sind (auch wenn sie nicht selbst verschuldet sind), ist eine Öltankversicherung oder Gewässerschadenhaftpflichtversicherung dringend zu empfehlen. Sie kann beispielsweise für die Sanierung von Erdreich und Grundwasser, die Entsorgung von kontaminiertem Boden sowie Schäden an Gebäuden und Nachbargrundstücken aufkommen.
Wichtig: Die Versicherung übernimmt nur die Kosten, sie befreit nicht von der Haftung. Man bleibt also rechtlich verantwortlich – und muss den Schaden melden, kooperieren und ggf. mit weiteren Konsequenzen rechnen.
Wann muss der Fachmann ran?
Sofortige Hilfe ist nötig bei:
Langfristige Maßnahmen:
- Regelmäßige Wartung des Tanks
- Selbstkontrolle: Vor Heizperiode, nach Befüllung und bei längerer Abwesenheit
- Digitale Überwachung: Füllstandmesser wie der OilFox von TotalEnergies helfen beim Monitoring.
Hintergrundwissen & Fakten
- In Deutschland sind rund 3,6 Millionen Heizöltanks älter als 25 Jahre, viele davon über 30 Jahre – sie gelten als besonders anfällig.
- Die Installation reiner Ölheizungen ist bereits seit dem 01. Januar 2024 verboten. Es dürfen nur noch Heizungen eingebaut werden, die mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Brennstoffen heizen (§71 GEG (Gebäudeenergiegesetz)).
- Bei Hochwasser besteht akute Gefahr durch ausgelaufenes Heizöl – hier ist besondere Vorsicht geboten.
Fazit
Ein tropfender Heizöltank ist kein Fall für Heimwerker. Wer schnell und richtig handelt, schützt Umwelt, Eigentum und sich selbst vor hohen Kosten und rechtlichen Konsequenzen. Die Kombination aus Sofortmaßnahmen, rechtlicher Kenntnis und professioneller Hilfe ist entscheidend. Weitere Informationen zu Themen dieser Art erhalten Sie in unserem TotalEnergies Newsletter.
Stand: 11.08.2025