Wärme aus Holzpellets: Das Wichtigste zur Pelletheizung

Sefana Boucherit am 24.07.2023

Pelletheizung

Wie funktioniert eine Pelletheizung?

Eine Pellet-Heizung funktioniert kaum anders als andere Zentral-Heizsysteme. Holzpellets aus einem Vorratsbehälter bzw. Pelletlager werden in den Brennraum des Pelletkessels befördert. Die entstehende Wärme erhitzt über einen Wärmetauscher das Trink- und Heizungswasser. Ein zwischengeschalteter Pufferspeicher optimiert im besten Fall die Wärmeregulierung und -nutzung. Die Asche wird in einer Aschelade aufgefangen und kann manuell oder über Ascheaustragungssysteme entsorgt werden.

Pelletofen

Welche Arten einer Pelletheizung gibt es?

Pelletheizungen unterscheiden sich generell in der Art der Beschickung mit Holzpellets: Vollautomatische Pelletheizungen besitzen ein Fördersystem, das den Brennstoff von einem Pelletsilo, Pellettank oder Lagerraum direkt in die Anlage befördert. Dafür kommen meist Saugsysteme in Frage. Bei halbautomatischen Pelletheizungen müssen die Besitzer den Vorratsbehälter aus ihrem Pelletlager selbst befüllen.

Aus dem Behälter werden die Pellets über eine Förderschnecke in den Pelletkessel gegeben.Der Vorratsbehälter einer halbautomatischen Anlage reicht für ein paar Tage, während die vollautomatische Pelletheizung je nach Lager- oder Silogröße ein ganzes Heizjahr bestückt werden kann. Damit erhöht sich der Benutzerkomfort, die gesamte Anlage benötigt jedoch auch mehr Platz, ist kostenintensiver und stellt besondere Anforderungen an den Lagerort. Zudem arbeiten Saugsysteme vergleichsweise laut.

Pelletkosten

Pelletheizung Kosten und Nutzen: Was sind die Vor- und Nachteile?

Holz als nachwachsender Rohstoff liegt beim Brennwert und der Umweltbilanz vor fossilen Brennstoffen und ist in Pelletform sauber und komfortabel zu handhaben. Pellet-Heizsysteme eignen sich besonders für den Austausch von Ölheizungen, da sie die vorhandene Infrastruktur am besten nutzen können. Insgesamt bietet eine Pelletheizung viele Vorteile:

 

  • Hoher Wirkungsgrad (bis zu 95 Prozent) und saubere Verbrennung
  • Günstiger Brennstoff mit hoher Preisstabilität
  • Nachwachsender Rohstoff aus Abfällen der Holzindustrie
  • Staatliche Fördermöglichkeiten
  • Optimale Abstimmung auf Bedarf (über Kesselgröße, Wärmedämmung, Pelletzufuhr, Wärmetauschervariante, Brennersystem, Ascheaustrag)
  • In Kombination mit Solarthermie besonders effektiv und effizient

 

Auf der anderen Seite muss eine Pellet-Heizung genau geplant und optimal in das Haus eingepasst werden, um ihre Wirtschaftlichkeit zu garantieren. Denn Pelletheizungen:

 

  • Sind in der Anschaffung teurer als andere Heizsysteme
  • Verursachen eventuell umfangreichere Umbaumaßnahmen
  • Haben mit zunehmender Automatisierung einen anspruchsvollen Platzbedarf
Pelletsäcke

Holzpellets lagern: Worauf kommt es an?

Das Pelletsilo bzw. der Pelletspeicher ist ein entscheidender Faktor beim Kauf Pellet-Heizung. Das Lagervolumen sollte so gewählt werden, dass genug Pellets bevorratet werden können. Pelletspeicher gibt es als

 

  • Pelletsilo aus Stahlblech, Kunstoff oder Gewebe (Gewebetank bzw. Sacksilo)
  • Kompakte Wochenbehälter mit Lagervermögen von bis zu 200 kg Pellets
  • Lagerraum oder (externe) Zisterne

 

Auch kompakte Pelletlager bzw. Vorratsbehälter benötigen ausreichend Fläche und müssen an einem sauberen, trockenen Ort aufgestellt werden. Holzpellets werden per LKW geliefert, die wenigstens 30 Meter an die Lageröffnung heranfahren können müssen, um das Silo automatisiert aufzufüllen. Ansonsten bleibt nur der Handtransport.

Das optimale Lagervolumen entspricht einem Jahresvorrat an Holzpellets. Dieser Vorrat bzw. die notwendige Lager- oder Silogröße in kg lassen sich auf verschiedene Weise ermitteln:

 

  • Aus dem jährliche Endenergieverbrauch in kWh / 5
  • Aus dem bisherigen Heizölverbrauch pro Jahr in Liter x 2
  • Aus dem bisherigen Gasverbrauch pro Jahr in kWh / 5
Pelletofen

Pelletöfen und Pelletkessel: Was sind die Unterschiede?

Der Pelletkessel als zentrales Element der Pellet-Heizung soll das gesamte Haus mit Warmwasser und Wärme versorgen. Der Pelletofen ist das Holzpellet-Äquivalent zum klassischen Kaminofen. Pelletöfen stehen in einzelnen Räumen und werden mit Holzpellets statt Holzscheiten beheizt. Ein Sichtfenster erlaubt einen Blick auf die Flammen.