Solarthermie oder Photovoltaik? So wappnen Sie Ihre Ölheizung für das Klimaschutzpaket

Sabrina Gabriel am 13.07.2023

Mit einer Öl-Hybridheizung fit für das Klimaschutzpaket

Einen umfassenden Überblick über die Regelungen und Maßnahmen, die durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz feststehen und für das Klimaschutzpaket für Ölheizungsbetreiber relevant werden, finden Sie in unserem Übersichtsartikel. Fest steht, dass CO2-Emissionen ab 2021 bepreist werden und ab 2026 der Einbau von Ölheizungen nach Modernisierungen oder im Neubau nur noch möglich ist, wenn sie mit erneuerbaren Anlagen wie zum Beispiel einer Photovoltaik oder einer Solaranlage kombiniert werden.

Außer Frage steht die Tatsache, dass die Kombination von Ölheizungen und Technologien zur regenerativen Energieerzeugung schon heute Vorteile bringt. Sollten Sie derzeit ohnehin eine Heizungsmodernisierung planen, lohnt es sich meistens nicht nur finanziell auf ein Öl-Hybridsystem zu setzen. Durch die Integration der erneuerbaren Energien, wie zum Beispiel einer Solaranlage oder einer Wärmepumpe, sparen Sie neben Heizöl auch CO2­-Steuern, da Sie umweltverträglicher heizen. Auch der hohe Wirkungsgrad moderner Öl-Brennwertgeräte kommt Ihnen dann in der Heizperiode zugute und lohnt sich daher finanziell. 

Denn Öl-Hybridheizungen nutzen erneuerbare Energien immer dann, wenn sie zur Verfügung stehen. In der Heizperiode sind die Einstrahlungen der Sonne allerdings schwächer, die Tage sind kürzer. Dann kann es vorkommen, dass die erneuerbaren Anlagen nicht mehr genügend Energie zur Wärmeversorgung Ihres Zuhauses bereitstellen können. Ab diesem Moment springt Ihre Ölheizung an und stellt die Wärmeversorgung zuverlässig und bezahlbar sicher.

Der Vorteil eines solchen Systems liegt im modularen Aufbau. Erneuerbare Anlagen können vergleichsweise einfach und kostengünstig in bereits bestehende Ölheizungen integriert werden. Auch eine komplette Modernisierung ist in der Regel ökonomisch sinnvoller als ein Wechsel zu einer anderen Technologie – insbesondere dann, wenn Sie unabhängig bleiben und weiterhin auf die bewährte Ölheizungs-Technologie setzen wollen.

 

Dach-Solaranlage

Ölheizungen + Solarthermie – die beliebteste Kombination

In den vergangenen Jahrzehnten haben Ölheizungsbesitzer bereits eine Menge zur Reduktion ihrer CO2-Emissionen und der Nutzung von fossilen Brennstoffen getan. Bei fast einem Drittel aller neuen Öl-Brennwertgeräte wird eine Solarthermieanlage zur Nutzung von Sonnenenergie integriert. Damit liegen sie vor allen anderen Energieträgern. Die Integration einer Solarthermieanlage auf dem Dach bietet sich an, denn Ölheizungen sind gerade im ländlichen Raum in Einfamilienhäusern beliebt. Eine Solarthermieanlage eignet sich hier für die Aufbereitung von warmem Wasser im Badezimmer oder der Küche an.

Die Solarthermie-Kollektoren absorbieren die Wärme des Sonnenlichts, die wiederum über einen Wärmetauscher im zweiten Schritt an einen Warmwasserspeicher abgegeben wird. Ist das Gebäude bereits gut gedämmt oder verfügt über eine Fußbodenheizung, welche niedrigere Vorlauftemperaturen benötigt, kann Solarthermie zusätzlich die Ölheizung unterstützen.

Ein integrierter Warmwasserspeicher stellt sicher, dass der Solarertrag, der zu großen Teilen im Sommer erfolgt, länger vorhält und effizient mit Wärme versorgt wird. Im Vergleich zu einer veralteten Ölheizungs-Anlage spart allein die Kombination aus modernem Öl-Brennwertgerät mit Solarthermie bis zu 40 Prozent Heizöl – und damit auch CO2-Emissionen. Sowohl der nachträgliche als auch der zeitgleiche Einbau von Solarthermie wird staatlich gefördert und lohnt sich demnach noch mehr. 

Ölheizung + Photovoltaik zur Erzeugung von Strom und Warmwasser

Zunehmender Beliebtheit erfreut sich auch die Kombination aus Öl-Brennwertheizung und Photovoltaik. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt Strom aus Sonnenlicht, der in der Regel für den Haushalt genutzt wird. Üblicherweise erhält der Betreiber einer Photovoltaikanlage eine Einspeisevergütung für den nicht im eigenen Haushalt verwendeten Solarstrom. Doch um den Prozentsatz der verwendeten Solarenergie zu erhöhen und somit auch positive Effekte für die Versorgung der Wärme im Haus zu erzielen, kann die Energie aus der Photovoltaik-Anlage in Hybridheizungen zur Warmwasserbereitung eingesetzt werden beispielsweise mit Hilfe eines Heizstabs oder einer Wärmepumpe im Warmwasserspeicher.

Die Ölheizung bietet sich als Partner für eine Photovoltaikanlage besonders gut an, da sie in Zeiten geringer Sonneneinstrahlung die Wärmeversorgung zuverlässig und kostengünstig übernimmt. Elektrisch betriebene Wärmepumpen allein würden hingegen viel Strom aus dem öffentlichen Stromnetz abzweigen und somit höhere Kosten erzeugen.

Die Kosten lassen sich bei Öl-Hybridheizungen nicht pauschal beziffern. Für weitere Informationen bietet das Institut für Wärme und Öltechnik allerdings einen Überblick über laufende Kosten und einmalige Investitionskosten, die unsere Kunden je nach Technologie miteinander vergleichen kann. Generell gilt, dass Öl-Hybridheizungen einen vergleichsweise kostengünstigen Einstieg in die Energiewende bieten und zeitgleich ein Maximum an Versorgungssicherheit garantieren.

Der eigene Energiespeicher im Keller sichert Ölheizungsbesitzern zudem die energetische Unabhängigkeit – und bietet perspektivisch die Möglichkeit eines völlig klimaneutralen Betriebs mit Hilfe von alternativen Brennstoffen, sogenannten E-Fuels.