Erdölförderung – wie geht das?

Erdölförderung

Rund 25 % der Erdölvorkommen liegen vermutlich im offenen Meer.

Die Erdölförderung im offenen Meer, also vor der Küste, bezeichnet man „Offshore-Exploration“.

Um an das schwarze Gold im Meer heranzukommen, nutzt man – je nach Meerestiefe – stehende oder schwimmende Bohrplattformen.

Offshore Bohrinsel

Offshore-Förderung

In flacheren Gewässern kommt meist die stehende Bohrplattform zum Einsatz. Sie wird von Schleppern zum Zielgebiet gezogen und dort mit einem Stahlsockel fest im Meeresgrund verankert, wo sie bis zum Abwracken verbleibt. Für Meerestiefen von bis zu 130 Metern ist die vertikal bewegliche Hubbohrinsel geeignet. Absenkbare Gerüstbeine graben sich einige Meter tief in den Meeresboden ein.

Liegen Öl-Lagerstätten in mehreren tausend Metern Tiefe verborgen, nutzt man schwimmende Bohrplattformen unterschiedlicher Bauart. So ist die flexible Halbtaucherinsel sogar für Wassertiefen von bis zu 3.500 Metern geeignet. Sie schwimmt auf Pontons und wird per Anker oder mit schweren Stahltrossen über dem Bohrloch gehalten. Gar keine Verbindung zum Meeresgrund haben Bohrschiffe. Starke Thruster-Motoren kompensieren die Bewegungen der Plattform und des Bohrers. Somit halten Halbtaucherinseln und Bohrschiffe ihre exakte Position an der Bohrstelle auch bei schweren Stürmen.

Onshore Bohrinsel

Onshore-Förderung

Wesentlich weniger aufwendig ist die Erdölförderung an Land. Um Erdölfelder zu erkunden, bedient man sich seismischer Messungen. Mittels Schalluntersuchung wird die Schichtenstruktur des Untergrunds analysiert. Lässt die Analyse auf Erdölvorkommen schließen, erfolgen Probebohrungen.

Die eigentliche Erdölförderung verläuft in bis zu drei Phasen – Primär-, Sekundär- und Tertiärförderung.

Bei der Primärförderung schießt das Öl durch den natürlichen Lagerstättendruck von allein an die Oberfläche und wird dann abgepumpt.

In der zweiten Förderphase leitet man Erdgas in die Lagerstätte ein, um den Druck für eine weitere Öl-Ausbeute zu erhöhen.

Ob eine dritte Förderphase sinnvoll ist, hängt vom wirtschaftlichen Potenzial der Lagerstätte ab. Durch Einpressen von Gas oder Flüssigkeiten lässt sich die Ausbeute der Lagerstätte gegebenenfalls nochmals steigern.

Zunehmend erfolgt die Erdölförderung heutzutage auch unkonventionell – aus Ölsanden oder Ölschiefer.